Auch wenn meine E-M1 tethered shooting in die Olympus-eigene App unterstützt und leider nicht komfortabel in Lightroom (bzw. nur über Umwege), so habe ich eine für mich sehr schöne Lösung gefunden, die nicht nur preiswert, sondern auch kabellos ist: Toshiba FlashAir SD Karten. Zwar immer noch nicht nach Lightroom, aber dafür cool! 🙂
Schon vor einigen Jahren habe ich die App „Shuttersnitch“ verwendet, um die Bilder einer Eye-Fi WIFI-SD Karte auf mein iPad zu bekommen. Das klappte, wenn auch holperig, und war ganz nett aber unbrauchbar. Irgendwie ist das Thema dann mal wieder in der Versenkung verschwunden und ich habe mich erst wieder an meine Eye-Fi Karten erinnert, als ich eine Mail mit der Mitteilung bekam, das der Produkt-Support und die dahinter stehenden Cloud-Dienste eingestellt wurde und die Karten somit nutzlos wurden.
Also habe ich noch mal geschaut was heute so schick ist. Dazu muss man wissen, das ich erst vor kurzem auf das GODOX X-System umgestellt habe und somit meine Blitze, sofern sie nicht am Strom hängen, kabellos sind. Ein USB Kabel an der Kamera kam mir da nicht Frage, also musste was drahloses her. Olympus eigene WLAN Unterstützung ist ausgezeichnet, nur leider kann ich nicht gleichzeitig das WLAN aktiv haben UND über die Kamera selbst fotografieren, da hier das Handy oder Tablet dann dann als Fernsteuerung die Oly übernimmt.
Mein Blick fiel auf die Toshiba FlashAir SD-Karte, die für wenig Geld (ca. 30 Euro) zu haben ist. Die kleine Karte enthält neben dem Speicher (es gibt sie von 8 bis 32 GB) auch noch einen kleinen Server und ein WLAN Modul über die die Karte ihre Dienste anbietet. Die iPad App ShutterStich unterstützt diese Karte und nach einer einfachen Konfiguration von Karte und App, landen die Bilder automatisch von der Kamera im iPad und erlauben eine sofortige Kontrolle der Aufnahme.
Dazu erstellt die Karte ein eigenes WLAN, welches man vorher am Mac oder PC über eine separate App konfigurieren muss, anschliessend verbindet man das iPad mit diesem WLAN. ShuttSnitch verbindet sich dann mit der Karte und sorgt für die Kommunikation.
Auch wenn ShutterSnitch alle RAW Formate von iOS Unterstützt, sollte man sich überlegen ob dies auch sinnvoll eingesetzt ist. Die Dateien sind sehr groß und brauchen demnach sehr lange für die Übertragung und am iPad kann man mit den großen RAW Files relativ wenig anfangen.
Ich habe die besten Ergebnisse mit folgenden Einstellungen erzielt:
- Kamera speichert RAW und ein geringer auflösendes JPG (M-N, Medium Size, Normal Compression) diese Auflösung ist mehr als Ausreichend für eine gute Betrachtung auf dem iPad Display und erlaubt reinzoomen um Details wie Makeup und Haut zu kontrollieren.
- ShutterSnitch akzeptiert nur JPG („Accept JPG only“)
Damit ist in gut 3 bis 5 Sekunden nach dem „Schuss“ das Foto auf dem iPad und wird automatisch Vollformatig mit den wichtigsten Informationen rund um die Belichtung, Histogram und Warnungen angezeigt. Wer mag, kann noch akkustische Hinweise einstellen, falls ein Belichtungsparameter aus dem Ruder läuft.
Ist sie das also, die schöne neue drahtlose Welt? Ja und nein, ich möchte auch ein paar Nachteile nicht verschweigen:
- Die Karte wird von der Kamera mit Strom versorgt. Habt also genug aufgeladene Ersatzakkus dabei. Ich komme üblicherweise gut 500 bis 600 Bilder weit mit einer Ladung, mit der Karte sind es so um die 300-400.
- Die Karte sitzt in der Kamera, das schränkt natürlich die Reichweite des WLAN ein. Während in der OM-D M10 die Karte locker 5-8 Meter überbrückt, muss das iPad in der PEN-F oder OMD E-M1 schon recht nah sein, nach 2-3 Metern war oft schon Schluss. Ist das iPad mal ausser Reichweite, holt es sich aber automatisch alle Bilder nach, man verpasst also keine Bilder.
- Wenn man ShutterSnitch ausversehen schließt, dann übernimmt das iPad sofort die vorherige WLAN-Verbindung, man muss dann also wieder manuell die Karte auswählen und ShutterSnitch verbinden. Also besser Finger weg vom Home-Button! 🙂
Wie sagt man bei eBay so schön? Immer wieder gerne! 🙂