Gestern war Bastelstunde. Unter Anleitung von iFixit.com habe mein Unibody 17″ MacBook zerlegt und ein wenig getunt: eine 128 GB SSD und 8 GB Ram wurden verbaut. Kurz gesagt: es hat sich gelohnt.
Im Job begleitet mich ja seit Anfang des Jahres ein MacBook Air 11″. Anfangs skeptisch wegen der Prozessorleistung von „nur“ 1.4 GHz, vertraute ich Apple beim Produktdesign und wurde nicht enttäuscht. Problem war jetzt mein MacBook Pro 17″, das ordentlich ins Hintertreffen geriet. Gefühlt war die 2.8 GHz schnelle Maschine nun eine lahme Ente. Schnell wurde mir klar woran es lag: die SSD im MacBook Air beflügelt das System. Also ein wenig herumgesucht und die aktuell niedrigen Speicherpreise genutzt um bei Amazon eine Crucial SSD mit 128 GB zu ordern.
Der Einbau
Bei meinen Recherchen stiess ich auf einige warnende Hinweise das die Unibody-MBP nicht so wartungsfreundlich seien wie die alten 2006er. Sofern man nur Akku oder die Festplatte austauschen möchte ist das allerdings völlig unproblematisch.
Da ich aber die bestehende 500 GB Festplatte anstelle des SuperDrives verbauen wollte wurde es etwas kniffliger als gedacht. Das Bluetooth-Board wurde am SuperDrive montiert und das Kabel für die Kamera ist nicht nur filligran sondern liegt auch im Weg. Hier ist also etwas Vorsicht angebracht, aber für einen halbwegs geschickten Menschen stellt der Umbau dann keine Problem dar.
Imagetransfer
Geclont wurde mit dem kostenlosen Carbon Copy Cloner welcher im Gegensatz zu SuperDuper auch erlaubt die zu clonenden Files auszuwählen. Für mich war das wichtig da ich die 500er als Datengrab für Fotos, Videos und Musik weiterhin behalten wollte und nur System, Programme und Daten (Dokumente, Sourcen / Projekt) auf der 128er auslagerte.
Fazit: ein völlig neuer Rechner!
Beeindruckend was mich nach dem ersten Neustart erwartete und die Freude hält im weiteren Betrieb noch an. Fenster sind instant offen. Programme starten innerhalb von ein bis drei Sekunden und ein kompletter Build einer sehr großen Web-Applikation schrumpft von 9 Minuten auf 32 Sekunden. Selbst normale Tätigkeiten wie surfen werden deutlich schneller, da die Cache-Aktivitäten und Datenzugriffe jetzt quasi instant durchgeführt werden.
Messergebnisse
Die Messergebnisse sind natürlich nicht auf jeden Rechner übertragbar, machen aber recht deutlich wie sich meine Maschine nach dem Umbau verändert hat:
Konfiguration____ | __Booten | __Finder | __XBench |
4 GB, 500 GB HDD | 1:56 | 0:47 | 144.62 |
8 GB, 500 GB HDD | 1:30 | 0:42 | 150.17 |
8 GB, 128 GB SSD | 0:27 | 0:08 | 240.14 |
Je nach Messwert sind Performancezuwächse von fast 400% drin, wenn man sich das Startverhalten der einzelnen Programme anschaut dann sind Faktoren von 6 bis 10 keine Seltenheit.
Super. Nach den Tweets mußte jetzt auch noch ein Blogbeitrag kommen. Jetzt MUSS ich mir auch eine SSD besorgen. Sie sind also jetzt dafür verantwortlich das ich bestimmt demnächst unter der Brücke schlafe.
Ok. Spaß beiseite. Wenn es wirklich so einen Geschwindigkeitsschub gibt wird eine SSD die nächste Anschaffung. Dank neuer Kamera sind Fotos im RAW-Format locker 25MB groß und das merkt man bei der Bearbeitung mit Lightroom und Photoshop deutlich.
Ist das von Ihnen genannte Programm zum Clonen auch für Windows erhältlich?
Gratulation zur erfolgreichen OP! Im Prinzip müsste man jetzt alte Macbooks billig aufkaufen und SSD-botoxen…
„habe mein Unibody 17″ MacBook zerlegt“ bis dahin wars noch gut. 😛