Licht kann man nicht genug haben. Und die Schärfeebene kann nie gering genug sein. Ein Kredo, nachdem ich schon immer meine Objektive ausgewählt habe. Der Zufall will es das einer der Duty-Free-Händler in der Main Street das Lumix G 20mm/f1.7 ASPH im Schaufenster ausstellte. Und ich es spontan kaufte. Die Gelegenheit: eine Fehlentscheidung?

In letzten Jahr habe ich meine treue und zuverlässige Ricoh GX 200 durch eine Olympus PEN E-P1 ersetzt. Auch wenn die P1 etwas größer und auffälliger als die Reportagekamera von Rico ist, so ist sie immer noch ausreichend klein, um irgendwie in eine Tasche zu passen. Die Olympus kommt u.a. auch als so genanntes „Doppelzoomkit“ daher und gerade auf das 17mm/2.8 Pancake war ich als ausgesprochener Fan von Festbrennweiten natürlich gespannt. Während das 14-42mm mit dem blauen Ring durchaus brauchbare Urlaubsfotos macht, löst das 17mm Pancake schon deutlich besser auf. Aber so richtig 100% zufrieden war ich nicht. Ich wollte vor allem zwei Dinge: Licht und das Spiel mit der Tiefenschärfe. Und das noch weitwinkelig. Okay, das sind dann schon drei Dinge…

Lumix bietet zu seinen MicroFour Thirds-Modellen mit dem Lumix G 20mm/f1.7 ASPH eine Optik an der man gute bis sehr gute Abbildungsleistungen nachsagt. Mich reizte vor allem die offene Blende f1.7 und so schlug ich spontan zu.

Schon der erste Eindruck ist gut: die Optik fokussiert deutlich schneller als das Olympus Pancake (welches nun wirklich lahm ist) und das manuelle Fokussieren geht wunderbar gleichmäßig von der Hand. Die Abbildungsleistungen entsprechen dem, was ich von einer 400€-Optik erwarte: selbst bei Offenblende eine durchweg gute Schärfe und keinen sichtbaren Randabfall. Ein Abblenden ist also nicht nötig.

Die doch recht hohe Auflösung des Objektives fordert aber vom Fotografen auch einen Tribut. Details, die man im Sucher nicht wahrnimmt, werden gnadenlos aufgezeichnet. Gerade in der Peoplefotografie wie z.B. bei Akten kommt es hinterher am Computer zu der ein oder anderen Überraschung. Es bedurfte einiger Zeit und Praxis einen entsprechenden Blick zu entwickeln, aber dieser Lerneffekt gilt ja für jede Kamera / Objektiv-Kombination.

Fazit.

Die Optik löst sehr gut auf und im Zusammenspiel mit dem mFT-Sensor zeigt sich die gute Arbeit der Panasonic-Ingenieure. Schärfe und Detail stimmen. Im Nahbereich ist bei offener Blende die Schärfeebene wirklich nur ein Hauch, da wird die Linse zu einem Biest. Mit ein wenig Übung ist aber der manuelle Fokus auch mit der Olympus PEN E-P1 gut zu setzen und macht dann einfach nur Spass.

Um ehrlich zu sein: ich habe seit dem Kauf keine andere Optik mehr auf der E-P1 gehabt. Mittlerweile ertappe mich dabei das ich immer häufiger zur Olympus greife und die Leica in der Kameratasche lasse.

Bezugsquellen

Das Lumix G 20mm/f1.7 ASPH ist im gut sortierten Fachhandel erhältlich, muss meist jedoch bestellt werden. Der Versandhandel, wie z.B. Amazon hat das Objektiv vorrätig.

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