Immer diese verdammten Versuchungen. Eigentlich™ war ich ja mit meinen Pebbles ganz zufrieden, selbst das entwickeln für die Uhren machte mir Spass. Aber jetzt, wo ich schon mal auf Android umgestiegen bin, kann ich mir doch mal den Android Wear Uhrenmarkt anschauen.

Bisher waren Android Uhren und die Apple Watch keine Option für mich. “Tote schwarze Kästen” nannte ich sie. Das Display war ständig inaktiv und nur für wenige Sekunden sah man das schicke Zifferblatt aufblitzen. Wo ist da der Spass, die Eleganz? Google hatte ein einsehen und lieferte den “Ambient Mode” nach. Je nach Uhr und Hersteller war nun das Display dauerhaft aktiv oder das Ziffernblatt wurde in einer besonders energiesparenden Variante angezeigt. Ich wurde neugierig.

Der Markt für Android Wear Uhren ist mittlerweile recht groß geworden, fast jeder Markenhersteller ist mit mindestens einem Modell vertreten und der Einstieg ist mit der Asus Zen Watch für ca. 160 Euro auch recht preiswert. Aber auch hier gilt wieder: nach oben sind keine Grenzen gesetzt und Tag Heuer kann preislich locker der Apple Watch im fünfstelligen Bereich das Wasser reichen. Nettes Detail: nach zwei Jahren kann ein Tag Heuer-Kunde seine Smart Watch gegen ein analoges Modell tauschen.

Da ich erst mal nicht genau wusste was mich so erwartet, habe ich die Gelegenheit ergriffen und eine Motorola 360 erworben, da sie durch einen Modellwechsel recht preiswert zu haben sind.

Vom Anwenderaspekt her tun sich die Uhrenkonzepte nicht viel. Wo die Pebble mit Tasten gesteuert wird – was einer natürlichen, gelernten, Nutzung entspricht, da kommen Android Wear und Apple Watch mit Touchscreen daher. Aber in Summe sind sie alle primär Zeitanzeiger mit einigen – mehr oder weniger oft genutzten – Sonderfunktionen. Ob man Schrittzähler und Herzfrequenzmesser wirklich braucht, mag jeder für sich entscheiden.

Wo es mich dann in meiner Leidenschaft erwischt hat, sind die Zifferblätter. Die runde Motorola mit ihrem dünnen Rahmen ist ein perfekter Partner für sportlich elegante Zifferblätter. Das Angebot ist unglaublich, von einfach gehaltenen aber schicken Zeitanzeigern bis zu interaktiven Uhrendashboards ist alles möglich. Und wem die tausenden Anzeiger nicht gefallen, kann sich Facer oder Watchmaker installieren und selber Zifferblätter entwerfen und mit anderen teilen. Preislich liegen die Watch Faces zwischen kostenlos und ein bis zwei Euro, also auch nicht die Welt.

Viele Programme bringen mittlerweile eine Handgelenk-Version für die Uhr mit, Evernote, Whats.app, Skype, und natürlich gibt es auch so geeky Apps wie die PixoCam welche als Fernauslöser für die Handy-Kamera dient und die Uhr als Sucher eingespannt wird – das die Kamera dabei lautlos und vollständig unsichtbar auf dem Handy agiert soll jetzt nicht weiter erwähnt werden – James Bond lässt grüßen.

PixoCam - James Bond lässt grüßen

PixoCam – James Bond lässt grüßen

Alles in allem sind Smartwatches noch weit vom Mainstream entfernt. Analysten gehen von aktuell ca. 9 Millionen Einheiten im täglichen Betrieb aus, dabei sind aber Fitness-Tracker und dedizierte Sportuhren wie Polar und Garmin nicht eingerechnet. Aber ich bin sicher, hier wird sich noch einiges tun.

Natürlich braucht man keine Smartwatch. Aber das haben wir damals auch von Computern, Mobiltelefonen und Smartphones gedacht…

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