Dach auf. Motor an. Die 6 Zylinder des Boxers brüllen heiser hinter mir auf. Aus den Lautsprechern kündigt sich das Glockenspiel an.

Den ersten Gang rein. Langsam rollen wir aus der Tiefgarage. Die Scheinwerfer begrüßen die Nacht.

Der Klang des Glockenspiels, die Bässe, das Grollen des Motors, das Rauschen des Fahrtwindes. Wir fahren durch die sternklare Nacht.

Noch eine Kurve. Noch eine Gerade. Immer weiter treibt mich das Stampfen der Bässe, das Gellen des Boxers. Kalt der Wind. Heiß das Herz.

Taktwechsel, piano. Ich schalte herunter. Kurveneingang. Streicher im crescendo, kuppeln, schalten, Gas geben. Schwerkraft. So leicht…

Rollen lassen. Piano und Streicher geben sich ein Stelldichein. Der Geruch von Herbstlaub dringt zu mir. Die Landschaft im Mondenschein.

Durch die Felder. Links-Rechts Wechsel mit Gefühl. Da ist es wieder. Dieses Drängen. Die Musik fordert mich auf. Ermuntert mich zum Spiel.

Die Lichter der Stadt am Horizont. Nähern sich so schnell. Beats hämmern mit der Drehzahl um die Wette. Ein lautes Lachen im Gesicht.

Langsam durch die Gassen gleiten. Niedertourig, mit leisem Klang. Der Parkplatz. Das Glockenspiel verklingt, der Motor knistert leise.

Daheim. Die Jacke über den Stuhl geworfen. Ein Whisky kommt gerade recht. Tiefer Seufzer und breites glückliches Grinsen.

Gute Nacht.


Aus dem Tweetarchiv.
Musik: Schiller
Foto, Auto: Porsche