Das kleine und gemütliche aber nicht minder befestigte und wehrhafte Dorf Castillar de la Frontera wurde bereits im 8. Jahrhundert durch die Mauren errichtet. Die kleine Burg liegt trotzig auf einem steinigen Gipfel und trohnt über dem Stausee von Guadarranque. Fernab von Trubel und Hektik lässt es sich in den kleinen und verwinkelten Gassen prima entspannen und die Ruhe geniessen.

Wie viele Städte in dieser Region zeigt der Namenszusatz „de la Frontera“, („an der Grenze“) von der Lage zur christlichen Region um Granada. Im Jahr 1255 wurde Castelar erstmals vorübergehend durch die Christen eingenommen, 1450 fiel Castellar dann fest in christlicher Hände. Als die Engländer 1704 Gibraltar eroberten, bot sich für die Einwohner von Castellar die Möglichkeit hauptsächlich vom Schmuggel zu leben. Dazu nutzte sie die ausgedehnten Höhlen der Region über 150 Jahre bis die Kommissare der Region begannen den Schmuggel einzudämmen. Die Schmuggler verteilten sich dann auf andere Dörfer wie Casares oder Manilva.

Spannend an Castelar ist aber die jüngere Geschichte. 1968 wurde das Dorf aufgegeben da Modernisierungen geschweige denn Wachstum kaum noch möglich waren. Die Anwohner beschlossen weiter unten im Tal eine neue Stadtn(„Nueva Castelar“) zu errichten und die Anlage blieb weitestgehend verlassen zurück. Dies sprach sich im Laufe der Zeit herum und Aussteiger, vor allem aus dem nördlichen Europa, begannen das Dorf zu besiedeln und liebevoll herzurichten. Heute ist Castellar mit seinen gut 2.800 Einwohnern ein beschauliches Künstlerdorf und aufgrund der Lage nur wenig durch Touristen besucht, in den meisten Fällen handelt es sich bei den Besuchern um Städter aus dem Umland die ein wenig Entspannung suchen. Für mich als Besucher war es amüsant sehr viel schwedisch, niederländisch und deutsch aus den kleinen und verwinkelten Gassen zu hören. 😉

Falls mal jemand von Euch in der Nähe sein sollte: Castellar ist ein Besuch wert. Aber nutzt die ausgeschilderten Parkmöglichkeiten weiter unten. Oben wird es ganz schön eng 🙂