Die Feiertage haben wir hinter uns gebracht. Nun schaut man nicht nur auf die Pfunde, die sich da auf den Hüften versammelt haben. Ich möchte an dieser Stelle nicht auf das allseits bekannte (Heil-)Fasten  zu sprechen kommen, sondern eine Lanze für den Geschmack brechen. Fasten für den Genuss?

„Ist der Kanzler denn jetzt völlig bescheuert geworden?“

Nein. Ich plädiere für ein partielles Fasten, für das bewusste Verweigern eines einzelnen Genusses. Einfach mal für zwei Wochen auf den Lieblingswein, -whisky oder das Lieblingsgericht verzichten. Eine Woche lang keinen Kaffee, keinen Tee sondern einfach nur Wasser trinken.

Nach einer entsprechenden Abstinenz findet man dann wieder mehr und – das vor allem – gesteigerten Gefallen an seiner Lieblingsnahrung. Durch das bewusste „wiederentdecken“ nimmt man mehr Details wahr, entdeckt neue Facetten an den Speisen und Getränken.

Eine andere Variante des Fastens ist die Reduktion der Konsumentengewürze wie Salz, Pfeffer, Zucker und Monoglutamate. Wir essen völlig überwürztes Essen. Die individuellen Nuancen der Nahrungsbestandteile kann unter dem künstlichen Aromateppich gar nicht mehr wahr genommen werden. Im Grunde schmeckt alles gleich. Und um aus dieser Lebensmitteluniformität auszubrechen wird noch weiter gewürzt. Kaum noch jemand ist in der Lage, geschmacklich Geflügel- oder Schweinefleisch zu unterscheiden. Gemüse wird unter Saucen begraben und verliert seinen eigenen Charakter. Den man sowieo nicht hätte erkennen können.

(Teil-)Fasten, und die Nahrungsaufnahme wird wieder zum Genuss!